Test: D/A-Wandler North Star Design Essensio Plus
Ein Texas-Wandler aus einem ganz hohen Regal
erledigt die eigentliche Arbeit, versteckt sich
aber unter einer Bauteilebrücke
Das ist neu: Auf der Brücke sitzt die Mimick, die
sich um Pegelanpassung kümmert
Lautstärkereglung
Das Anpassen des Pegels
hat
NorthStar
ganz
be-
sonders
elegant
geregelt.
Im Standby kann man ein
Menü
aufrufen,
in
dem
man
die
Ausgangsspan-
nung erst einmal grob an-
passen kann. Drei Stufen
sind wählbar: 1, 2 und 4
Volt, wobei Letzteres viel
erscheint. Es soll jedoch so
ein paar Röhrenverstärker
geben, die derart hoch aus-
gesteuert werden wollen.
Nach
dem
groben
Ein-
stellen wird die Lautstärke
digital geregelt. Und das recht fein in
0,5-dB-Schritten. Wer dem Kopfhö-
rerausgang nicht traut, kann ihn na-
türlich auch abschalten. Auch denkbar:
Der Essensio fungiert als reiner Wand-
ler mit eingebautem Kopf-
hörerverstärker. In diesem
Fall ist der Ausgangspegel
an der Vorstufe fest und nur
der Kopfhörerausgang vorn
wird geregelt. Diese An-
wendungsfälle wird es mit
Sicherheit geben. Wer alles
ungeregelt haben will, kann
das zwar einstellen, greift in
einem solchen Fall aber eh
lieber eher zum „normalen“
Essensio oder dem dickeren
Modell dac32.
Selbst nach dem Abschal-
ten der Lautstärkereglung
bleibt der Drehknopf das
einzige
Bedienelement,
dient
er
doch
auch
zur
Quellenumschaltung.
Die
wichtigsten
Verbindungs-
arten sind gleich mehrfach
verbaut,
Exoten
wurden
weggelassen.
In
Zahlen
heißt
das:
drei
optische,
zwei
koaxiale
und
ein
USB-Eingang
sind
dran.
Das reicht, um Computer, CD-Pla-
yer, Fernseher, Sat-Receiver und von
mir aus noch eine Playstation für den
Sohnemann
zu
verbinden. Analoge
Buchsen in Cinch-Bausweise sitzen
gleich daneben, mehr braucht dann
auch keiner. Das Fehlen von XLR-
Verbindungen trage ich dem Essensio
nicht nach, auch wenn ich genau weiß,
dass wieder viele danach schreien wer-
den. Ach ja: Den Kopfhörerausgang
hätte ich fast noch vergessen. Den sieht
man aber auch schwer, deswegen kann
das passieren. Die Buchse steckt vorn
direkt im Display. Suchen Sie die mal
auf den Bildern. Wenn man‘s weiß,
sieht man sie.
Das sieht alles in allem so aus, als wäre
der North Star ungeachtet seines Preis-
schildes einer der ganz heißen Kandi-
daten des Sommers. Thematisch passt
er gut in mein Lieblingskonzept „Mac
Mini drunter, iPad steuert, Aktivlaut-
sprecher dran - fertig“.
Ganz so entschlackt war meine Testan-
lage zwar nicht, aber ich muss ja auch
kein Kompakt-Setup fahren bei uns im
Hörraum. Die analogen Kollegen la-
chen mich sonst nur aus. Also gab es
größere passive Lautsprecher mit Mo-
no-Endstufen und neben dem Com-
puter sogar noch einen lupenreinen
CD-Transport als Zweitquelle.
Ich bin mir durchaus darüber im Kla-
ren, dass viele von Ihnen verächtlich
die Nase rümpfen, wenn sie „digitale
Lautstärkeregelung“ hören. Das bedeu-
tet doch Auflösungverluste! Kann doch
nicht klingen! Ehrlich? Davon habe
ich nichts gehört. Ich hatte nur einmal
probeweise eine analoge Vorstufe an-
geschlossen und die digitale Regelung
des Essensio Plus auf „Bypass“ gestellt.
Und? Klingt eher schlaffer, ganz ehr-
lich. Klar, das hängt natürlich von der
verwendeten Vorstufe ab, aber warum
sollte man sich die Mühe machen,
wenn das Ergebnis bereits so zufrie-
denstellend ist?
So wie er da steht, ist er in meinen
Augen genau, wie er sein soll. Das Lu-
der spielt richtig klasse, das ist in der
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